Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Musikwissenschaft), Veranstaltung: Musik und Politik, 43 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Werner Egk gehörte zu den erfolgreichsten und kulturpolitisch mächtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Sein Leben und Werk pendelte zwischen den Antipoden von Skandal und Establishment. Symptomatisch wird dies an der Rezeptionsgeschichte des Balletts ›Abraxas‹, einer Adaption des Faust-Mythos deutlich: Die Erinnerung an ›Abraxas‹ ist geprägt von den Umständen des mit dem Ballett verbundenen Skandals. Dabei entfachte sich die öffentliche Entrüstung nicht am Werk selber, sondern an der von Kultusminister Dr. Alois Hundhammer geübten Kulturzensur. Sie stand 1949 in fataler zeitlicher Nähe zum Ende des ›Dritten Reichs‹ und im Widerspruch zu nun geltendem Recht. Das Ballett war also durch einen politischen, nicht aber künstlerischen Skandal geprägt. In heutiger Zeit, nur 50 Jahre nach seinem nationalen Erfolgssturm, ist es völlig aus der Rezeption verschwunden. Claas Hanson untersucht in diesem Buch, inwieweit Werner Egk auf eine schockierende Wirkung seines Werkes spekulierte und ob gar im ›Skandal‹ der Grund für den nur temporären, aber heftigen Erfolg des Komponisten zu finden ist. Die Empörung der Öffentlichkeit verweist auf die zeitaktuelle Auseinandersetzung mit dem ideologischen Wandel in Deutschland. Ein Beitrag zum Faust-Mythos kann sich ...
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