Im Zeitalter der Digitalisierung gehört die Suche nach wichtigen Informationen in großen Datenmengen längst zum Alltag. Je voluminöser und komplexer die Menge der Daten, desto mehr schreitet auf der einen Seite eine „neue Unübersichtlichkeit" (Habermas 1985) voran. Auf der anderen Seite entsteht jedoch auch ein minerva'sches Versprechen mit Hilfe der gesammelten Daten Erklärungen zu finden, warum die Dinge in der Moderne so sind, wie sie halt sind: So könne man mit Klimadaten vorhersagen wie gut ein Weinjahrgang werde und Fluggesellschaften wüssten aufgrund von Datenanalysen, wann ein Fluggast mit hoher Wahrscheinlichkeit die Airline wechsle. Diese Entwicklung macht auch vor dem Sport nicht halt, der im Digitalzeitalter durch zunehmende Quantifizierungsprozesse riesige Datenmengen zu erheben beginnt. Durch Datenanalysen werden im Sport Muster in Zahlenmengen ausfindig gemacht, um Formeln zu entwickeln, die Erkenntnisgewinn versprechen. Auf diese Weise versucht man die Sportwelt zu belehren, sich nicht auf traditionelle Ansichten sondern auf Daten und Zahlen zu verlassen. Doch ist das Sportspiel eben kein mathematisches Problem, das es mit der Macht der Zahlen zu lösen...sondern vielmehr ein Spiel, welches es zu spielen gilt? Bleibt somit der Sport nicht auch unter den modernsten wissenschaftlichen Bedingungen ein unberechenbares System mit der Neigung zu Instabilität und Chaos?
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